Schubladenvibes

Schubladenvibes

Es schien die leichteste Aufgabe der Welt zu sein. Schreiben. Oder besser gesagt, über unsere heißgeliebte Redaktionsschublade zu schreiben. Seit vier Wochen liegt diese Mission nun in unserem Fach. Aber, es tut sich nix. Dabei scheint es so leicht, viele Ideen und rote Fäden boten sich an. Aber nee, es wurde nix. Alles viel zu fest, zu steif, zu sehr ach nee …  





So sehr wir über unsere Schublade schreiben wollten, so sehr wurde diese Aufgabe selber zur Schublade, und damit viel zu eng. Die Bilder und Methapern – zum Thema Schublade gibt es viele. Ein Horizont, der nach weit und frei riecht, er schien hingegen weit entfernt; fast verschlossen. Diese Schubladen aber auch immer.





Man denkt zu wissen, nimmt den vermeintlich kurzen Weg und schneller als einem vielleicht im Rückblick lieb war, landet er oder sie genau dort: In einer Schublade. Markiert mit einem kurzen Hinweis, bleibt sie verschlossen bis eben jenes Schlagwort aufleuchtet, grell und kaum zu übersehen. Und ansonsten? Nichts. Denkt man sich die Nummer größer, wird schnell klar: Gesellschaft und ein schönes Leben für alle, so kann das nix werden.





Schubladen können aber auch anders; unsere zumindest. Darin willkommen ist nämlich erstmal jeder und jede. Und alle, die darin unterkommen, gehören auch dazu, egal, in welcher Schublade, in welchem Schrank, in welchem Zimmer, in welchem Stockwerk auch immer vorher gechillt wurde. Dabei geht es auch nicht um ein WIR (hier drinnen) gegen DIE (da draußen). Unsere Schublade ist ein Teil von vielen, eine, die nicht darüber oder darunter auf- und zugezogen wird, sondern Teil eines riesen Tisches ist, der unendlich viele Schubladen beherbergt. Stress gibt es auch mal, wie überall, der Ton bleibt dennoch immer cool, immer freundlich und freundschaftlich. Und entgegen üblicher Schubladenbilder muss bei uns niemand darin versinken, und schon gar nicht gegen seinen oder ihren Willen. Jeder kann kommen, jede kann gehen, alle dürfen sich äußern, wann auch immer. Und ja, es funktioniert. Notizen, Kleingeld, Scheren, Aufkleber, Marker, Klebeband, Stricke, Stempel, Geheimnisse, Kondome, Schnipsgummis, Briefe, Schlüssel, Locher, Klammeraffen, Kleber, Fahrradlicht usw. usf. … alle, aber wirklich alle kommen miteinander zurecht und genießen offenbar ihre Zeit in unserer Schublade.

Wenn man ihnen dabei zuschaut, und ja, das kommt öfters vor - auch, weil es irgendwie was meditatives hat aka das gute, alte Glotzen aka schön in die Schublade gestarrt bis irgendwer diese Verbindung mit einem EY unterbricht - dann kann man diese Harmonie förmlich spüren. Im Chaos vereint, im Durcheinander verbunden; wasn Bild aka da kann einem ja nur zum Grinsen sein, oder?! Ein schönes Leben und eine geile Zeit für alle - in welchen Schubladen, Ecken und Orten dieser Welt auch immer!

In diesem Sinne: #LeaveNoOneBehind and be part of the mission.


Eure Blackstreets Redaktion