Eisenbahnromantik

Eisenbahnromantik

Wir kennen jeden Spot, jedes Gleis, jede Veränderung sticht uns ins Auge, wie ein liebevoller Dorn. Die Rede ist von unserer Heimstrecke. Jeden Tag pendeln, es nervt immer mal; auch weil die Taktung einen schon auf den Sack gehen kann. Aber wir machen das beste daraus, was bedeutet, wir gucken aus dem Fenster, wie Schulkinder – obwohl, unser Eindruck ist, dass die heutzutage eher auf ihre Handys schauen? Naja, kein Vorurteilsroulett. Wir schauen raus, und die Kidz machen ihr Ding aka so ists recht.


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Seit ein paar Tagen schlummelt ein geiler ICE im Gleisbett, ein wenig Abseits vom Gedrängel. Fast ein wenig vergessen, könnte man denken. Bemalt wird er trotzdem. Graffiti denkt eben an alle, auch an die, die im Abseits stehen. Vielleicht ist es auch deswegen die geilste Subkultur der Welt?! Vor kurzem kam noch ein zweiter ICE hinzu. Kuschelalarm. Werden wir Zeuge, wie direkt vor unserer Tür ein ICE Friedhof entsteht? Die Freude währte nicht lange. Der Neuankömmling erhielt zwei saftige Bomben und verließ dann wieder den Ort des Geschehens. Dennoch schön, dass er da war.

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Unseren Platz suchen wir immer danach aus, von welchem Gleis aus wir losfahren. Schließlich wollen wir unseren ICE jeden Tag in den Blick nehmen. Fensterplatz, linke Seite, der Klassiker. Kein Handy, kein Buch, kein Mag, keine Gespräche. „Gleich kommt er …“. „Guck“. Schön.

Kurz darauf eines unserer Liebslingspieces. VCR. Geiles Brett. Bester Geist. Und auch der Spot könnte kaum besser sein aka schön die ganze Wand zugemeiert und mit einem kleinen Vordach optimal rund ins Sonnenlicht gesetzt. Herrrrrrlich.


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… und dann ist es auch schon fast geschafft. Bergfest, der einzige Stopp auf unserer Strecke. Irgendwann mal Kulturhauptstadt Europas, heute vor allem schön bunt – CWRXP sei dank! Die Augenschmäuse ziehen vorüber, immer auf der Suche nach neuen Markierungen klebt unser Gesicht weiter an der Scheibe. Was wohl die anderen Mitreisenden jeden Tag denken, wenn wir wie Goldfische am Glas kleben? Naja, die machen ihr Ding, wir unseres...

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Und dann sind wir da. Wieder einmal. Gesund und meist auch fröhlich. Möge der Tag beginnen und nicht mit Abenteuern und Sonnenstrahlen geizen.

Wir sehen uns nachher. Gleis 1, 8, 9 oder 10.


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Verliebt und romantisch war gestern? Nö!: Eisenbahnromantik Teil EINS!