3 Tage im März

3 Tage im März

Diese drei Tage im März. Eine schöne Erinnerung. Ihr Zimmer war neu, neu eingeräumt, der Rest, wie immer vertraut. Man konnte jetzt in der Sonne liegen, aus dem Fenster gucken und verstieß dabei noch nicht einmal gegen die Corona Auflagen; und das alles in einem Zimmer. Es war ein kleiner Traum, diese drei Tage im März. 

Milchreis oder Grießbrei. Ersteres. Er brannte einmal an, er brannte zweimal an. Doch der Zucker und das Apfelmark - ja, genau -mark, nicht -muß, das war, das ist ein eklatanter Unterschied, egal, ... Ihrem Grinsen nach spielte es keine Rolle, zumindest nicht für sie. Geschmeckt hat es dennoch; und sogar uns beiden, in diesen drei Tagen im März.



Die Sonne zog uns in Freie, eigentlich. Doch wir genossen die Luft da draußen, von unserem Platz hier drinnen. Einkaufen? Ok. Kurz zu den Jungs? Ok, kurz. Wir blieben eine Weile. Auch weil es schön war, und kalt, weswegen wir irgendwann wieder aufbrachen. Nach Hause, dafür mit einem neuen Shirt. Fahrrad fahren fetzt, zwei Supergeräte tragen uns durch die Stadt. In diesen drei Tagen im März.

Homeoffice. Wer hätte gedacht, dass das irgendwann nicht mehr nach Shorts, Youtube & nackt schmeckt? Früher DER Freifahrtschein, der Mittelfinger in die Chefetagen, nun der Strick der einen zappeln lässt. Doch zu zweit ist man nicht nur nicht alleine, sondern auch stark; und unbesiegbar. Gemeinsam ließen wir die drögen Kisten irgendwann liegen, schließlich fällt unser Liegeplatz bald in den Schatten. Höchste Zeit, dass wir noch einmal Platz nehmen, an unserem Fenster, wie zwei Rentner auf der Kreuzfahrt. Freie Fahrt, in diesen drei Tagen im März.



Eine Bar sollte es geben, irgendwann einmal. Dafür wollte man den alten Schrank verkaufen. 500 EUR schien für alle Anwesenden realistisch. Wir tranken erst einmal ein Radler mit Grapefruit. Seit wir in Slowenien waren, suchen wir diesen einen Geschmack. Sie meinte, den gibt es nicht. Oder anders: Den gibt es nur dort. Weil der Geschmack eben nicht nur vom Getränk lebt, sondern auch vom Rest. Luft, Licht und Liebe zum Beispiel. Sie hatte recht. Ihr Geschmack war wunderbar. In diesen drei Tagen im März.

Wir wollten wenigstens einmal diesen Klassiker fahren. Man liest so oft davon. Dass es dann so langweilig werden würde, im Leben nicht. Netflix, worin besteht dein Geheimnis? Naja, vielleicht probieren wir es irgendwann noch einmal. Vielleicht aber auch nicht. Unglücklich waren wir bisher ja nicht, zumindest nicht, weil wir dort keinen Account hatten. Danke, dass wir deinen nutzen durften, Mutti. Wir haben das Beste daraus gemacht, und über Frauen im Hip Hop haben wir auch noch was gelernt, in diesen drei Tagen im März.



Drei Tage im März. Sie fühlten sich an, wie ein ganzer Frühling. Wären sie doch nur nicht zu Ende, diese drei Tage im März. Aber ja, alles findet irgendwann sein Ende. Aber vielleicht irgendwann auch wieder einen Anfang. Drei Tage im April? Es wäre großartig. Was denkst du? Oder doch lieber Slowenien, wenn alles hier vorbei ist? Da soll es ein grandioses Radler geben, und super Luft, Licht und Liebe. 

Unser neues Shirt riecht immer noch nach ihr.