Tourstopp Magdeburg

Tourstopp Magdeburg

Nie wieder eine Kino-Tour ohne Bus! Nicht weil wir den Luxus wollen oder dergleichen, sondern einfach weil es geil ist.

Kleines Beispiel: Sechs Jahre nach dem dein Kind geboren ist, normalisiert sich der Schlafrhythmus der Eltern. Unsere Kinder sind 2 und 3 (Rio, Elsa, Yeah!) aka da liegt noch jede Menge vor uns. Pünktlich und spätestens um acht fliegen meine Augen auf, ob ich will oder nicht. Nun ist es 2:23. Gegen 3:00 wird dieser Text fertig sein... und während wir heute so über die Autobahn knallten und die Heizung tropische Temperaturen und Sauerstoffmangel produzierte, zogen meine Augenlieder gen Süden. Und dann kam Mattis großer Kommentar: Dann leg dich doch hinter. Diggie, grandios. Binnen weniger Minuten hatte mich der Diesel in den Schlaf gerüttelt, begleitet von Mattis-Mega-Tour-Playlist (Einfach nur Beste!). Und genau darum, nie wieder eine Kino-Tour ohne Bus, nie wieder ohne Mittagsschlaf.

Ausgeruht kamen wir dann an, leider jedoch ein wenig zu spät. Mindestens 30 Minuten der Verspätung gingen aber auf das Konto von zwei riesen Booten, die sich über die Landstraße schoben. Warum dies unbedingt zum Feierabendverkehr passieren musste, weiß der Geier, oder besser gesagt das Reh und der Igel. Naja, Luxus will eben präsentiert und gesehen werden.

Unsere Verspätung tat mir vor allem für Basti und Chris leid, die zwei Besitzer des Soultunes in Magdeburg. Ein wenig aufgeregt und angespannt, hofften sie, dass der Aufbau ohne größere Probleme über die Bühne laufen würde. Und ey, so war es dann auch, weswegen der Laden dann auch gleich seiner Bestimmung folgen konnte und sich mit interessierten Menschen füllen durfte. 1. Vorstellung, 2. Vorstellung (incl. 12 Gästen aus Brandenburg, verrückt & Respekt), und dann ein kurzes Gespräch und Nachfragen in der Warteschlange und siehe da, eine 3. Vorstellung. 

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BREAK

Der Text wurde nicht fertig. Zumindest nicht heute Nacht. Diese Müdigkeit, klebt die mir jetzt die ganze Tour an der Backe? Hoffen wir mal nicht. Am Ende aber auch okay, wenn jemand müde ist, wird eben geschlafen. Doch was ist, wenn jemand wach ist? Der Rest der Reisegruppe scheint sich wenig dafür zu interessieren aka hier wird 8:20 immer noch schöööööön geschlafen. Aber ja, auch ihr gutes Recht.

Aufgewacht sind wir - aka bisher nur ich - bei Slava, der sich hier mal ein richtig geiles Haus gegönnt hat, 30 Minuten von Magdeburg entfernt. Ein kurzer Anruf, und ja klar könnt ihr hier pennen. Und genau dies ist einer der geilsten Dinge auf dieser Tour: Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die uns hier überall entgegengebracht wird. Die beste Subkultur der Welt, vielleicht auch genau wegen solchen Momenten und Begegnungen. Und stellt euch mal vor, dass es dieses Gefühl, dieses Entgegenkommen immer, überall und zu jeder Zeit geben würde; und vor allem für alle. Das Leben in der ostdeutschen Provinz wäre sicherlich ein anderes!

Und noch so eine Beobachtung: Nach drei Vorstellungen waren wir gestern Abend echt alle ganz schön platt, dennoch wollte keiner so Recht das Soultunes verlassen. Stattdessen noch eine Spezi hier, ein Bierchen dort und einiges an Gesprächsthemen. Das war echt super und grandios, dieses Sich-Zeit-Nehmen, dem Tempo und der Hektik mal schön den Finger zeigen, Herzlichen Willkommen in Magdeburg - genau so fühlte es sich an. Vielleicht war das alles auch so geil, weil es den Vibe von Grenzgebiet, die ganze Stimmung, die Matti dort einfängt so geil in die Realität übertrug. Sich den Moment gönnen, unaufgeregt und ehrlich; und irgendwie auch immer mit so einem wertschätzenden Unterton.

Auf seine Art sehr wertschätzend war auch das 3. Screening bzw. dessen Publikum. Fast alle Vorstellungen endeten bisher mit einem Applaus (in allen Städten), eine wunderbare Reaktion und ja, auch eine Art Anerkennung für Mattis Arbeit. Unser Magdeburger Publikum vom besagten letzten Screening taten eben genau dies nicht. Stattdessen blieben sie einfach sitzen, während der gesamte Abspann durchlief, selbst als der Bildschirm nur noch schwarz war, war der Raum komplett still, kein räuspern, kein rascheln, kein einpacken, kein Applaus. Ein wunderbarer Moment und eine Reaktion, die fast geiler ist, als klatschen, aufstehen und den Abspann links liegen lassen damit man schnellen Schrittes weiter macht, weiter geht, wie als ob der Film, der Film ist und die Realität eben die Realität aka der Film verliert seine Strahlkraft mit dem Einblenden des ersten Namens im Abspann.

Ein verrücktes Gefühl, wie der Film bis in unseren Tourbus wirkt. Wir reden jeden Tag darüber, und mit jedem Screening sehe ich neue Dinge, Momente, die mir vorher nicht aufgefallen waren und mit einmal den Film in ein ganz neues Bild rücken.

Magdeburg, es war einfach geil. Und der Halloumi-Teller gestern Abend echt ein Genuss, trotz Regen und miesen Temperaturen. Das Klappern in der Küche wird lauter, der Aufbrauch naht und der Text muss nun sein Ende finden. Ostsee, wir kommen aka wir gehen heute baden. Ich sehe es noch nicht, aber Matti ist hyper. Und ey, wenn er geht, spring ich auch mit rein aka kalt duschen soll ja auch gesund sein, ...

Danke an unser Publikum, danke für eure Spenden und den Support. Danke Basti & Chris, dass wir bei euch unterkommen konnten und der Film bei euch so einen schönen Raum gefunden hat, danke für eure Gastfreundschaft. Slava, grandios! Dein Haus, das Sofa und vor allem das Frühstück - Danke, danke! Und ey Martin, - ihr kennt ihn nicht, weil er im Text nicht vorkam - aber er war plötzlich Teil unserer Reisegruppe und ein Supertyp, tiefenentspannt und herzlich.

Machts gut!
Eure Reisegruppe Nord

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Mehr Rückblick:
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